Ehemaliger TSG`ler kämpft um Olympiamedaille Drucken
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Gesamtverein
Geschrieben von: Gerhard Strohmann   
Freitag, den 19. Februar 2010 um 06:21 Uhr

BERMBACHI

Fotohinweis: BSD-Foto,

Kein Witz: mit Gregor Bermbach, der am Aschermittwoch seinen 29. Geburtstag gefeiert hat, kämpft ein ehemaliger B-Jugendfußballer unserer TSG an den beiden kommenden Wochenende bei den Olympischen Spielen in Vancouver um Medaillen im Bobfahren!

Kein Widerspruch: auf die Anschubkraft von „Bremser“ Bermbach aus dem kleinen Örtchen Treisberg im östlichen Hintertaunus kommt es ganz entscheidend an, ob dessen Pilot Karl Angerer Anfang März mit Edelmetall von Kanada nach Deutschland zurück kehrt oder nicht.

-Sonntagfrüh um 2.00 Uhr ist der erste Lauf des "Zweiers" im Fernsehen zu sehen-.

Der Weg des in Frankfurt-Höchst geborenen Bermbach bis zum ersten Olympia-Start auf dem High Speed Eiskanal im 125 Kilometer nördlich von Vancouver gelegenen Skigebiet Whistler ist keineswegs kerzengerade verlaufen und ihm schon gar nicht an der Wiege gesungen worden.

Vom beschaulichen 186-Einwohner-Dörfchen Treisberg in der Gemeinde Schmitten, das anno 1272 als Besitz der Herren von Eppstein erstmals urkundlich Erwähnung fand, führte sein Weg nach der Schulzeit auf der Konrad-Lorenz-Schule in Usingen über eine abgeschlossene Ausbildung als Karosseriebauer zum Konditor Paul Reber nach Bad Reichenhall, wo die weltberühmten Mozart-Kugeln produziert werden.

Dazu muß man wissen, dass Bermbachs Eltern das über die Grenzen des Hochtaunuskreises hinaus bekannte „Café Sachs“ in Treisberg bewirtschaften und Gregor somit in die beruflichen Fußstapfen von Brigitte und Robert getreten ist, deren Nachfolger er in absehbarer Zeit einmal werden soll.

Nach Beginn seiner Ausbildung bei Reber fand die nahe gelegene Bobbahn am Königsee fand schon bald das Interesse des in Berchtesgaden stationierten Sportsoldaten, der in seiner Jugend bei der SG Anspach als Leichtathlet und als Fußballer bei der TSG Pfaffenwiesbach erste sportliche Meriten erworben hatte und „Snowboard, Motorrad, Extremsport und Radfahren“ als weitere Hobbys nennt.

Im Jahr 2006 wurde er Mitglied beim Wintersportverein Königssee und seine Erfolge als Bobfahrer im Team von Karl Angerer lassen nicht nur für Olympia 2010 noch einiges von dem 183 Zentimeter langen und 98 Kilogramm schweren Modellathleten erwarten, der zwischen den Winter-Zeiten im Bob auch bei Trainer Thomas Prange in Köln und Leverkusen an seiner „Schubkraft“ arbeitet, um das 220 Kilogramm schwere Gefährt schnellstmöglich auf Maximalgeschwindigkeit zu bringen. Bermbach: „Wenn man dann mit mehr als 150 Stundenkilometern durch den Eiskanal rast, ist das kein Bobfahren mehr, sondern nur noch reagieren!“

Platz drei bei den deutschen Meisterschaften im Vierer-Bob 2008, Bronze bei den Europameisterschaften 2009 in St. Moritz, im selben Jahr die deutschen Vizetitel im Zweier- und Vierer-Bob sowie Rang drei in den vor kurzem beendeten Gesamt-Weltcup der Saison 2009/10 im „Zweier“ verhalfen dem B-Kader-Athleten aus dem Taunus zur Olympia-Nominierung des Deutschen Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland.

Bermbach, der Automobil-Rennfahrer Michael Schumacher sein persönliches Vorbild nennt, hat in Vancouver gleich zweimal die Chance auf das Siegerpodest, wobei die beiden anderen deutschen Bobs mit den Piloten Thomas Florschütz (BCR Riesa) und dem Fahnenträger André Lange (BSR Oberhof) zu den härtesten Konkurrenten zählen. Nach den vier Läufen im Zweier-Bob (am 20. und 21. Februar) geht es eine Woche später (am 26. und 27. Februar) auch im „Vierer“ darum, in der Addition der vier Zeiten unter die besten drei Mannschaften der Welt zu kommen.

Sicher ist, dass neben den Mitgliedern des WSV Königssee am Sonntagfrüh um 2 Uhr beim ersten Lauf des „Zweiers“ auch ein Teil der Familie Bermbach (darunter Vater Robert und Bruder Alexander) sowie etliche Freunde und Bekannte im „Café Sachs“ auf dem 663 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Treisberg vor dem Fernsehapparat sitzen und dem deutschen Bob ganz kräftig die Daumen drücken werden.

Noch näher dran am Geschehen sind allerdings Bermbachs Mutter Brigitte und Schwester Tanja: sie sind nach Vancouver geflogen, um den bislang größten sportlichen Wettkampf von Gregor persönlich und hautnah am Eiskanal zu verfolgen und ich nach der Zieldurchfahrt in die Arme zu schließen!

BERMBACHII

 

Zuletzt aktualisiert am Samstag, den 20. Februar 2010 um 13:46 Uhr