125 Jahre TSG Pfaffenwiesbach PDF Drucken E-Mail

Das historische Datum ist überliefert: am 10. Juli 1887 wurde der Turnverein „Vorwärts“ Pfaffenwiesbach von Christian Rupp, Johann Sommer, Wilhelm Becker, Johann Dinges, Heinrich Maibach, Lorenz Erker, Josef Hild, Georg August Schwinn, Johann Best, Georg Münker und Johann Fischer aus der Taufe gehoben, wobei diese elf Gründungsmitglieder Christian Rupp zum Vorsitzenden des neuen Vereins wählten.

Ein historisches Foto aus der TSG Pfaffenwiesbach: am 6. Juli 1902 fand aus Anlaß des 15-jährigen Bestehens eine Fahnenweihe statt.

125 Jahre später hat sich die Turn- und Sportgemeinschaft Pfaffenwiesbach zu einem modernen Sportverein entwickelt, der über circa 300 Mitglieder in den Abteilungen Fußball, Tischtennis, Fitneß-Gymnastik, Männer-Funktionsgymnastik, Kinderturnen, Nordic Walking und Orientierungslauf verfügt und seinen Mitgliedern ein umfassendes Trainings- und Wettkampfangebot präsentieren kann. Darüber hinaus ist die TSG für zahlreiche Bürger in diesem Wehrheimer Ortsteils inzwischen auch zu einer Stätte der Begegnung über den Sport hinaus geworden.

Seit dem Tag seiner Gründung hat der Sportverein im Taunusörtchen Pfaffenwiesbach Geschichte und viele Geschichten geschrieben und den alljährlichen Veranstaltungs-Kalender entscheidend bereichert.

1912 zählte der Verein 32 aktive und 12 jugendliche Mitglieder und in diesem Jubiläumsjahr 1912 wurde die Fußballabteilung innerhalb der heutigen TSG Pfaffenwiesbach gegründet, die damals noch ganz im Schatten des Turnens stand. Zwei Jahre zuvor, 1910, war der Spielmannszug gegründet worden. 1926 schloß sich eine Damen-Turnriege dem Verein an und kurze Zeit später kam eine Laienspielschar hinzu.

Das 50-jährige Vereinsbestehen wurde vom 17. bis 19. Juli 1937 in würdigem Rahmen gefeiert, als die TSG mit der Ausrichtung des Gauturnfestes betraut wurde.

Nach Beendigung des 2. Weltkriegs fand am 22. Dezember 1945 die Wiedergründung des Vereins statt, der an diesem Tag seinen bis heute gültigen Namen "Turn- und Sportgemeinschaft Vorwärts 1887" erhielt. Alle Sparten nahmen ihre Tätigkeit wieder auf und es konnten schon bald die ersten sportlichen Erfolge verzeichnet werden.

1956 wurde der Sportplatz an der Kransberger Straße seiner Bestimmung übergeben und pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum im Jahr 1962 war das dazugehörige Vereinsheim fertig gestellt.

Heinz Demuth war damals Vorsitzender der TSG (später wurde er als Nachfolger von August Erker auch Bürgermeister der Gemeinde Pfaffenwiesbach) und gleichzeitig auch Festpräsident beim Jubiläum, das vom 14. bis 16. Juli 1962 gefeiert wurde. Der damals obligatorische Fackelzug sowie der Festkommers, ein Staffel-Lauf durch Pfaffenwiesbach, der traditionelle Frühschoppen und ein Volksfest mit Ballonwettbewerb der Kinder gehörten seinerzeit zum Fest-Programm. Wer dabeisein wollte, mußte früh aufstehen: am Sonntag, 15. Juli, war um 7 Uhr „Wecken“ und tags darauf um 8 Uhr.

Das 90-jährige Vereins-Bestehen wurde exakt am Gründungsdatum, am 10. Juli 1977, gefeiert, wobei Walther Leisler-Kiep, zu dieser Zeit Finanzminister von Niedersachen, als Schirmherr für diese Veranstaltung gewonnen werden konnte. Damenfußball, ein "Bunter Abend" mit Stars aus Funk und Fernsehen sowie eine südamerikanische Musikshow, Frühschoppen und Kinderfest bildeten einen ansprechenden Rahmen. Der Festzug bestand 1977 aus 19 Wagen und Gruppen.

Einer der größten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte der TSG Pfaffenwiesbach war zweifelsohne das Jubiläum-Fest aus Anlaß des 100jährigen Bestehens, das an zwei aufeinander folgenden Wochenenden von 23. Mai bis 1. Juni 1987 gefeiert wurde.

 

Ehrungen langjähriger Mitglieder, ein Staffel-Lauf durch Pfaffenwiesbach, der „Kinder-Expreß“ im Festzelt sowie 1000 Besucher beim Gala-Abend mit Heinz Scholten, den „Globetrotters“, dem Akrobaten-Duo Udo & Seny Boley, einer Zauber-Show und der Sängerin Irena bildeten neben einem Tanzabend mit der Kapelle „Take Five“ das anspruchsvolle Programm, das allen Ansprüchen genügte. Natürlich durfte auch ein Fest-Umzug durch Pfaffenwiesbach nicht fehlen, bei dem sich neben dem prächtigen Sechser-Zug der Henninger-Brauerei noch 31 weitere Wagen und Fußgruppen beteiligten.

Einen wesentlichen Aufschwung erlebte die TSG Pfaffenwiesbach durch den Bau der Wiesbachtalhalle, die 1975 fertig gestellt wurde. Vor allem die Voraussetzungen für die 1969 gegründete Tischtennis-Abteilung wurden mit dieser modernen Mehrzweckhalle wesentlich verbessert (die ersten großen Erfolge ließen dann auch nicht mehr lange auf sich warten). 1977 wurde die Damen-Gymnastikabteilung gegründet und 1978 die Garde „Rot-Weiß“, die bis 1985 existierte und sich in diesem Zeitraum über die Grenzen des Hochtaunuskreises hinaus einen hervorragenden Ruf erwarb.

Nicht nur die Garde (der für eine kurze Zeit auch eine „Mini-Garde“ angehörte) bestand nur für eine begrenzte Zeit innerhalb der Turn- und Sportgemeinde Pfaffenwiesbach. Auch die von Steffen Finkenauer mit großem Engagement geförderte Skiabteilung mußte nach weniger als zwei Jahren (1984 bis 1986) wieder ihren Übungsbetrieb einstellen.

Der 1910 von Christian Salzmann gegründete Spielmannszug existierte bis zum Jahr 1976. Dann wurde er endgültig aufgelöst und die vorhandenen Uniformen und Instrumente zum Verkauf freigegeben, nachdem zu Beginn der 70er Jahre eine deutlich spürbare Stagnation eingetreten war. Männer wie Josef Rupp, Christian Fischlein und Georg Becker sind vor dem 2. Weltkriegs für das hohe Ansehen des Spielmannszuges verantwortlich gewesen. Nach Kriegsende waren es besonders der spätere Ehren-Präsident Josef Hild, Heinz Singelmann und Walter Hein, die den Pfaffenwiesbacher Musikern zu neuer Blüte verhalfen. Mit einer Gesamtstärke von 36 Mann wurden in den 50er und 60er Jahren zahlreiche Turn- und Sängerfeste in der näheren und weiteren Umgebung besucht. Die Attraktion bei diesen Veranstaltungen war eine zahme Hirschkuh, die sozusagen als Maskottchen bei jedem öffentlichen Auftritt des Spielmannszugs der TSG dabei war.

War es die „Ära Josef Hild“, in der 1956 die seinerzeit hervorragend ausgestattete Sportanlage an der Kransberger Straße entstand, so fällt der Umbau des Clubhauses in die „Ära Erhard Rottgardt“. Nach langwierigen Verhandlungen bezüglich der Finanzierung wurde im August 1985 endlich mit dem Umbau begonnen. Bereits am 16. November des selben Jahres konnte das Richtfest gefeiert werden und der 16. Mai 1987 -pünktlich zum 100jährigen Jubiläum- war das Datum der offiziellen Einweihung des neuen Vereinsheims der TSG.

Vor allem die Mitglieder der Fußballabteilung leisteten einen enormen Anteil an Eigenleistung: sie investierten mehr als 2800 (!) freiwillige Arbeitsstunden in die Renovierung des Hauses, wobei Karl-Jürgen Weidmann, Wolfgang Brandt, Edwin Matern und Rudi Fischlein allein jeder weit über 150 Stunden auf der Baustelle verbrachten.

Die 90er Jahre bei der TSG Pfaffenwiesbach standen im Zeichen von zwei Abteilungs-Jubiläen: die Fußballer blickten 1992 auf ihr 80-jähriges Bestehen zurück und die Tischtennisabteilung feierte 1994 ihr erstes Vierteljahrhundert. Parallel zum jetzigen „110jährigen“ kann die Damen-Gymnastikabteilung auf 20 Jahre seit der Gründung am 17. März 1977 zurückblicken.

1981 kam die Abteilung Kinderturnen hinzu, 1982 die Aerobic-Abteilung (die sich im Sommer 1994 in Fitneß-Gymnastik umbenannt hat), im Oktober 1994 schloß sich die Gruppe der Volleyball-Spieler an und im Mai 1995 die Abteilung Schautanz, in der vor allem die Pfaffenwiesbacher Mädchen ein attraktives Betätigungsfeld finden konnten.

Nicht zuletzt wegen der Schautänzer sind die Rosenmontags-Fremdensitzungen der TSG fester Bestandteil des TSG-Angebots geworden, bei denen seit der Premiere am 27. Februar 1995 von Jahr zu Jahr neue Rekord-Besuche registriert werden konnten. Im Jahr 2003 ist diese Fremdensitzung der klassischen Art von einer Konfetti-Party (zunächst unter dem Namen „American Night“) abgelöst worden, zu der seit 2006 auch der über Wehrheims Grenzen hinaus beliebte Männer-Ballett-Wettbewerb gehört, der sich als Publikumsmagnet erwiesen hat.

Nachdem sich der Bau eines Kunstrasen-Sportplatzes zum angestrebten Termin anlässlich des Jubiläums 2012 (vorrangig aus Gründen der Finanzierung) nicht realisieren lässt, soll dieses Projekt im Jahr 2013 verwirklicht werden.

Rekordverdächtig ist die beispiellose Kontinuität, die es an der Spitze des größten Pfaffenwiesbacher Ortsvereins gibt: seit dem Gründungstag am 10. Juli 1887 bis heute gab es in 125 Jahren TSG-Geschichte erst elf (!) verschiedene Vorsitzende! Auf Christian Rupp (1887 - 1920) folgten Georg Daniel Sommer (1920 - 1928), Josef Hild (1928 - 1930, 1932 - 1945 und 1948 - 1952), Josef Johann Sommer (1930 - 1932), Peter Erker (1945 - 1947), Heinrich Fischer (1947 - 1948), Walter Hein (1952 - 1954, 1955 - 1956 und 1967 - 1969), Heinrich Hild (1954 - 1955), Heinz Demuth (1956 - 1967 und 1969 - 1971), Erhard Rottgardt (1971 – 2000) und Walter Simon, der seit dem 8. August 2000 nach dem Tod Rottgardts zunächst kommissarisch und seit Januar 2001 bis zum heutigen Tag offiziell an der Spitze des Vereins steht.

Gerhard Strohmann

 

CHRONIK TSG PFAFFENWIESBACH

1887: 10. Juli Gründung des Turnverein „Vorwärts“ Pfaffenwiesbach

1910: Spielmannszug (bis 1976)

1912: Fußball-Abteilung

1926: Damen-Turnriege

1927: Schauspielgruppe

1937: 17. – 19. Juli 50-jähriges Bestehen (Ausrichtung des Gauturnfestes)

1945: 22. Dezember Wiedergründung der TSG

1956: Einweihung der Sportanlage an der Kransberger Straße

1962: 14 – 16. Juli 75-jähriges Bestehen (Einweihung des Clubhauses)

1969: Tischtennis-Abteilung

1977: 10. Juli 90-jähriges Bestehen

1977: Damengymnastik-Abteilung

1978: Garde „Rot-Weiß“ (Bis 1985)

1987: 23. Mai – 1. Juni 100-jähriges Bestehen

16. Mai Einweihung des neuen Clubhauses

1991: Abteilung Kinderturnen

1992: Aerobic-Abteilung (ab 1994 Fitness-Gymnastik)

22. – 26. Juli 80-jähriges Bestehen der Fußball-Abteilung

1994: Volleyball-Abteilung

25-jähriges Bestehen der Tischtennis-Abteilung

1995: Schautanz-Abteilung (bis 2009)

27. Februar: 1. Rosenmontags-Sitzung

1997: 11. – 13. Juli 110-jähriges Bestehen

1998: Fußball-Spielgemeinschaft mit der TSG Wehrheim (bis 2000)

2001: Homepage

2003: 1. „America Night“ und 20. Juni 1. „Kuhschiss-Roulette“ (bis 2008)

2006: Flutlichtanlage auf der Sportanlage Kransberger Straße

24. Februar 1. Konfetti-Party

2007: Abteilung Nordic-Walking

2008: Abteilung Männer-Funktionsgymnastik

2009: 40-jähriges Bestehen der Tischtennis-Abteilung

2011: Abteilung Orientierungslauf

2012: 17. März Fest-Kommers zum 125-jährigen Bestehen (100 Jahre Fußball)

Gerhard Strohmann

 
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